28
Jun
2005

Fabel

Die Aufgabe dieser Woche war eine Fabel zu schreiben, in der der Raum auf die Zeit trifft.

Zeit trifft Raum

Vor langer Zeit, da trafen sich Zeit und Raum. Raum hatte nie Freunde, weil er ein Fuß fusswar und alle fanden, dass er immer zu kalt wäre.








Die Zeit hatte dasselbe Schicksal. Sie war eine arme, orange Socke und hatte nie Freunde, weil sie sich nur schwerlich bewegen konnte. Sie trafen nun aufeinander und erkannten sofort, dass sie zusammengehörten.orange socke
Die Zeit kam jetzt überall hin, wo sie hin wollte und der Raum war jetzt immer schön warm.
Nebenbei passierte etwas Ungewöhnliches: Eine Dimension entstand. Sie wussten nicht, was sie jetzt tun sollten, also warteten sie einfach mal ab.
Die Zeit verging, Galaxien entstanden und Leben machte sich breit. Sie konnten ihr Glück nicht fassen, denn es gab noch nie so viel Schönheit zu bewundern. Doch dies zog auch Neid auf Zeit und Raum.
handNeid, eine schmierige, kalte Schweißhand, und Zwietracht, ein grüner, zotteliger Handschuh, überlegten sich einen fiesen Plan: Sie wollten Zeit und Raum einander ausspannen. Also machte Zwietracht sich auf den Weg zu Raum und sagte: "Wir würden doch viel besser zueinander passen. Schau doch nur mal, wie grner handschuhwarm ich bin und von meiner Farbe will ich gar nicht erst reden." Raum erwiderte: "Naja, eigentlich mag ich Grün wirklich lieber als Orange." Zeit hörte das und rannte tottraurig davon. Doch wartete bereits Neid auf sie, fing sie ab und tröstete sie. Er sagte: "Eigentlich passen wir doch viel besser zueinander. Raum ist so rau zu dir. Du hast ja schon fast Löcher. Ich werde viel zärtlicher sein." Zeit antwortete: "Das stimmt schon. Vielleicht hast du ja recht."
Raum und Zeit lebten sich immer weiter auseinander und das Universum geriet immer stärker ins Schwanken. Doch Raum und Zeit blieben weiterhin stur.
Aber mit der Zeit erkannte Raum, dass Zwietracht nicht so richtig zu ihm passt. Also schrie er sie an: "Ich hab' schon total viele Blasen! Hau' ab! Du hast sowieso schon genug angerichtet!"
Auch Zeit merkte, dass es nicht so schön war wie einst. Sie sagte zu Neid: "Am Anfang war es ganz schön, aber du bist mir doch ein bisschen zu schmierig. Geh' bitte jetzt! Du hast schon genug angerichtet."
Beide, Raum und Zeit, gingen in ihrer Verzweiflung spazieren. Tottraurig wegen ihrer Einsamkeit. Auch das Universum drohte auseinanderzubrechen und das neu geschaffene Leben ausgelöscht zu werden. Doch als sie sich aus der Ferne sahen, rannte Raum sofort los und schlüpfte in Zeit. Sie wussten sofort, dass sie einfach zusammen gehören. Von nun an hatte ihre Irrfahrt ein Ende. Sie lebten glücklich und froh und fanden eine neue Freundin: die Ewigkeit.

universum

Und die Moral von der Geschicht',
glaube Neid und Zwietracht nicht!!!



Wir hatten beim Verfassen dieser Fabel sehr viel Spaß. Eine gute Unterstützung hat uns auch Valentinas kleiner Bruder Philipp geliefert. Erst durch seine Ideen gelang es uns auf die richtige Fährte zu kommen.

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Imke-Hinrichsen - 30. Jun, 09:25

auf jeden Fall

eine sehr geile Geschichte:)
Ihr solltet ein Buch schreiben: Das Universum in einer orangenen Socke :-P

KatharinaValentina - 1. Jul, 14:16

Danke Imke! Wir hatten Anfangs auch unsere Probleme damit, aber ich finde auch, dass was schönes rausgekommen ist :)

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